Start-ups und Universitäten: Eine innige Verbindung

Studenten, Alumni und Mitarbeitern sei Dank. Die meisten Start-ups werden in Deutschland aus den Unis heraus gegründet. Dafür gibt es auch gute Gründe:

Erstens beruhen die meisten Geschäftsideen auf technisch-naturwissenschaftlichen oder medizinischen Innovationen, die naturgemäß an den Hochschulen und verwandten Einrichtungen wie dem Fraunhofer-Institut vorangetrieben werden.

Zweitens bietet mittlerweile beinahe jede Hochschule eine Gründungsförderung an, die Know-how und praktische Hilfestellungen vermittelt.

Drittens fördert das Bundeswirtschaftsministerium über sein EXIST-Programm die Gründungen an den Hochschulen mit viel Geld.

Universitäten Start-ups
Die meisten Start-ups werden nach Abschluss oder Promotion an der Uni gegründet (Photo by Pang Yuhao on Unsplash)

Ranking: Die besten Unis für Start-up-Gründer

Top 50 Start-ups hat erstmals in einem Rankig die zwölf besten Hochschulen für Start-up-Gründer gekürt. Wenn ihr wissen wollt, welche Unis den Start-up-Olymp erklommen haben, dann klickt ...

Die besten Unis für Start-up-Gründer

Woran potenzielle Start-up-Gründer eine gute Uni erkennen

Clevere Gründer überlassen die Wahl der Uni nicht dem Zufall. Schließlich stellt es auch keinen Zufall dar, dass viele Start-ups von den immer gleichen Hochschulen stammen. Doch welches sind die entscheidenden Kriterien?

Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkte

Die renommierteste Uni stellt nicht unbedingt den optimalen Ort für jeden Start-up-Gründer dar. Vielmehr sollten potenzielle Gründer darauf achten, ob die Schwerpunkte in Forschung, Lehre und Entwicklung zu den eigenen Zielen passen. Ein Beispiel stellt die Ruhr-Universität Bochum (RUB) dar, die sich in den zurückliegenden Jahren zu einem Zentrum für Cyber Security entwickelt hat.

So bietet die RUB einen eigenen Master für IT-Sicherheit an. Überdies ist das europäische Kompetenzzentrum für IT-Sicherheit Eurobits in der Ruhrpottmetropole angesiedelt. Kein Wunder, dass hier einschlägige Top 50 Start-ups wie Physec beheimatet sind. Wer sich also für Cyber Security interessiert, ist hier an der richtigen Adresse.

Schaut euch also ganz genau an, an welcher Hochschule ihr euren Master oder eure Promotion absolviert. Mit der Wahl der Universität können schon wichtige Weichen zu einem erfolgreichen Start-up gestellt werden.

Gründungsförderung

Obgleich fast jede Hochschule mittlerweile eine Gründungsförderung anbietet, unterscheiden sich Qualität und Ausmaß dieser Förderung gewaltig. Beispielsweise beschäftigt allein UnternehmerTUM, die zentrale Gründungsförderung der TU München, rund 350 Mitarbeiter. Die Hochschule München wiederum versteht sich als Unternehmerhochschule und unterhält das Strascheg Center for Entrepreneurship.

Solche Einrichtungen sind sehr wichtig, da sie angehenden Gründern nicht nur betriebswirtschaftliche Grundkenntnisse vermitteln, sondern auch bei der Erstellung des Businessplans oder beim Aufbau von Pitching-Kenntnissen helfen.

Darüber hinaus unterhalten viele Hochschulen Transferzentren, die den Innovationstransfer von der Wissenschaft in die Wirtschaft fördern. Sie helfen z. B. bei der Beantragung von Patenten.

Nicht zuletzt beraten die Hochschulen bei der Finanzierung, indem sie z. B. Förderungen aus dem EXIST-Programm vermitteln.

Standort

Weiter sollten potenzielle Start-up-Gründer den Standort der Hochschule beachten. Bemerkenswerterweise stammten in den vergangenen fünf Jahren die meisten Top 50 Start-ups aus Berlin und München, den beiden Städten mit den größten Start-up-Szenen in Deutschland. Dort gibt es nicht nur einschlägige Hochschulen, sondern viele andere Förderinitiativen, Niederlassungen von Venture Capital-Investoren und andere Stakeholder. Nicht zuletzt sind hier auch qualifizierte Mitarbeiter wie etwa Programmierer oft leichter zu finden.

Die Bedeutung dieser drei Kriterien darf allerdings nicht überbewertet werden. Schließlich schaffen es in das Top 50 Start-ups-Ranking regelmäßig auch Unternehmen aus eher kleinen Städten ohne Start-up-Szene oder einschlägig bekannte Hochschulen.

EXIST-Förderung

Beim EXIST-Programm handelt es sich um eine Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz sowie des Europäischen Sozialfonds zur Förderung von Start-ups. Dazu gehören zwei Instrumente:

EXIST-Gründerstipendium

Beim Gründerstipendium können Start-up-Gründer zur Entwicklung ihrer Produkte und Geschäftsmodelle ein Stipendium von 2500 bis 3000 Euro monatlich erhalten – je nachdem, ob sie einen Master oder eine Promotion mitbringen.

EXIST-Forschungstransfer

Für den Forschungstransfer aus der Wissenschaft in die Wirtschaft hat EXIST ein eigenes Programm aufgelegt: In den ersten acht Monaten können Start-ups hier einen Zuschuss von bis zu 250.000 Euro erhalten. In den bis zu 18 folgenden Monaten sind es noch einmal bis zu 180.000 Euro.

Gründerwettbewerbe für Start-ups

Die Teilnahme an Gründerwettbewerben bringt viele Start-ups voran. Die Wettbewerbe helfen bei der Präzisierung von Businessplänen, beim Pitchen, sie sorgen für mediale Aufmerksamkeit und stellen Verbindungen zu potenziellen Investoren und Kunden her.

Einige der Gründerwettbewerbe werden von Hochschulen organisiert und stellen daher die erste Anlaufstelle für Start-ups der jeweiligen Uni dar. Viele andere Wettbewerbe stehen zumindest Teilnehmern von Hochschulen offen.

Damit ihr die für euch passenden Wettbewerbe findet, halten wir eine Gründerwettbewerbs-Datenbank vor.

Zur Gründerwettbewerbs-Datenbank

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