Die Hauptstadt der Start-ups
In Berlin treiben Start-ups die Digitalisierung voran und finden beste Bedingungen vor.
Berlin gehört national zu den Start-up Hotspots und braucht sich auch auf dem internationalen Parkett keineswegs verstecken. Die Infrastrukturen sind gut, sodass es zahlreiche Seriengründer gibt. Besonders attraktiv ist die Hauptstadt für die zahlreichen FinTechs, die sich hier angesiedelt haben und den etablierten Instituten Konkurrenz machen.
Alles rund um Berlin
1. Die Metropole als Pfeiler der Digitalisierung
Die deutsche Hauptstadt zählt laut Deutschen Startup Monitor zu den Gründungs-Hotspots des Landes. Knapp 18 % der Start-ups haben hier ihren Firmensitz. Der Berliner Startup Monitor 2020 bescheinigt der Metropole eine große Branchenvielfalt. Zu den häufigsten Geschäftsmodellen zählen neben SaaS-Lösungen auch Online-Plattformen. Auffällig ist außerdem die große Zahl an FinTech-Unternehmen, die Berlin zum FinTech-Hub der Republik macht. Berlin trägt auf diese Weise maßgeblich zur Digitalisierung in Deutschland bei.
Das Berliner Start-up-Ökosystem wächst stetig, sowohl in der Zahl der Mitarbeiter als auch im Bereich der Internationalisierung. Rund drei Viertel der Unternehmen wollen ins Ausland expandieren. Neben den EU-Mitgliedsstaaten sind Nordamerika und der asiatische Raum beliebte Ziele hierfür.
2. Starke Kraft in den TOP 50
Die Hauptstadt ist von Jahr zu Jahr stärker in den Top 50 Start-ups vertreten. Ein Blick auf die Gewinner spiegelt die bereits erwähnte Branchenvielfalt wider. Ob KI, Mobilität oder der Energiesektor: In allen Bereichen gibt es Start-ups mit innovativen Ideen.
Wie Gründende auch in Krisenzeiten den Schritt in die Selbstständigkeit meistern können, erfahrt Ihr im Interview unseres Partners WISTA.
ConBotics bietet Robotiklösungen für die Baubranche, um Prozesse effizienter zu gestalten.
Nailvision ist ein Digital Health Startup, welches sich der Gesundheit von Fuß- und Fingernägeln verschrieben hat.
Fungtion ist ein junges Berliner Biotech Start-up, das kompostierbare Styropor-Alternativen aus Pilzen herstellt.
Durch effiziente Bilddatenanalyse und verbesserte Abläufe unterstützt die KI-basierte Software des Start-ups Radiologen bei der Diagnosestellung. Datensicherheit und Praxistauglichkeit stehen im Fokus für eine optimale Patientenversorgung.
Mit einer Mischung aus Praxis und Theorie trägt das Start-up Themen aus der Weltraumforschung in die Bildungsstätten. Die Experimente für Kinder und Jugendliche sollen diesen den Zugang zur Wissenschaft erleichtern und veranschaulichen.
Mit der App Plantix haben Landwirte eine Bilddatenbank für Pflanzenschäden mit automatisierter Bilderkennung zur Hand. Das ermöglicht eine gezielte Behandlung der Pflanzen, senkt den Einsatz von Pestiziden und sichert die Nahrungsmittelproduktion weltweit.
3. Gründerwettbewerbe in Berlin
Start-ups in der Ideen- oder Businessplanphase haben auch in Berlin die Möglichkeit, bei Wettbewerben ihre Geschäftsideen auf die Probe zu stellen.
Start-ups aus allen Branchen können kostenlos in drei Phasen mit Unterstützung von Seminaren, Workshops und Netzwerkveranstaltungen ihren Businessplan erstellen und einreichen. Eine erneute Teilnahme mit der gleichen Idee ist nicht möglich.
In Potsdam erhalten Start-ups in drei Phasen ausführliches Feedback zu ihren Ideen, können diese damit weiterentwickeln und ihren Businessplan finalisieren. Neben dem Preisgeld winkt dem Gewinner ein einjähriges Business-Coaching der HPI.
Mit dem Wettbewerb wollen die Berliner Universitäten den Schritt von Geschäfts- und Gründungsideen aus der Forschung in die Wirtschaft fördern. In drei Kategorien erhalten die Start-ups Beratung, wichtige Kontakte und einen Workshop.
4. Die Gründerwerkstatt in Adlershof
Die Gründerwerkstatt Adlershof wird von der WISTA Management GmbH betrieben, und fördert mit Geldern des Landes und der Europäischen Union den Aufbau von Start-ups in der deutschen Hauptstadt. Dazu bietet die Gründerwerkstatt Adlershof Jahrestipendien über 2000 Euro monatlich, Coworking-Spaces und ein umfangreiches Coaching an.
Gründern und Start-ups aus Berlin stehen viele bundesweite Gründerwettbewerbe offen.
Alle Wettbewerbe entdecken
5. Drei Start-up-Unis in Berlin und Potsdam
In unser Ranking der besten deutschen Hochschulen für Start-up-Gründer haben es drei Unis aus Berlin und Potsdam geschafft.
6. Gründen an den Berliner Hochschulen
Die zahlreichen Universitäten und Hochschulen der Hauptstadt unterstützen Studierende und Mitarbeiter bei der Start-up-Gründung und tragen so zum Know-how-Transfer vom Wissenschaftsbetrieb in die Wirtschaft bei.
Am Centre for Entrepreneurship erhalten Studierende Beratung zu Businessmodell, Förderung und Finanzierung. Auch Workshops und Seminare sowie ein Inkubatorprogramm und die Förderung des Wissens- und Technologietransfers gehören zum Angebot.
Start-ups erhalten Zugang zur Infrastruktur und dem Know-how der Universität. In der Gründungsvorphase und -frühphase können sie auch Beratung und Coaching in Anspruch nehmen. Studierende profitieren außerdem vom anrechenbaren Kursangebot.
Akademische Gründungsteams können Stipendien beantragen, von der HWR Infrastruktur profitieren und sich beraten lassen. Es wird nach der Lean-Startup-Methode gearbeitet, sodass Unternehmen früh mit potenziellen Kunden zusammenkommen.
7. Gründungsfinanzierung mit der IBB
Rund 72 % der Berliner Start-ups finanzieren laut Berlin Startup Monitor die Gründung mit eigenen Ersparnissen. Gut 41 % setzen dabei außerdem auf staatliche Fördermittel. Mit 29 % wird in der Hauptstadt auch die Option Venture Capital ungewöhnlich stark genutzt.
Die Vergabe von staatlichen Fördermitteln erfolgt durch die Investitionsbank Berlin (IBB). Beratung und Coaching gehören ebenso zu ihren Aufgaben wie die Soforthilfe in Krisenzeiten, beispielsweise während einer Pandemie.
Angebot | Beschreibung |
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Berlin Start | Start-ups können für ihre Gründung und bis zu sieben Jahre danach für den Investitionsstandort Berlin diese Förderung beantragen. Auch die Übernahme eines Unternehmens und Betriebsmittel können auf diesem Weg finanziert werden. Die Laufzeit beträgt 6-10 Jahre mit zwei tilgungsfreien Anlaufjahren und einem festen Zinssatz. |
Mikrokredit aus dem KMU-Fonds | Das Darlehen für Gründung und Wachstum kann mit dem GründungsBONUS und der IBB MikroCrowd kombiniert werden. Es ist nicht geeignet für Start-ups, die in Schwierigkeiten sind. Die Laufzeit beträgt sechs Jahre mit einem tilgungsfreien Jahr. |
GründungsBONUS | Von der Gründung bis zu 12 Monate können Unternehmer den Gründungszuschuss beantragen, um eine 50 %-Förderung der Gründungskosten zu erhalten. Voraussetzung ist, dass es sich um einen technologischen, nachhaltigen, digitalen oder kreativen Arbeitsbereich handelt und das Start-up mindestens drei Jahre in Berlin ansässig bleibt. |
Coaching BONUS | Berliner Gründer und junge Unternehmer können bis 80 % Kostenübernahme für 20 Beratungstage erhalten, wenn sie in einem innovativen, technologischen oder kreativen Arbeitsbereich tätig sind oder eine Internationalisierung anstreben und die Förderbedingungen des Landes Berlin erfüllen. |
Pro Fit - Frühphasenfinanzierung | Technologieorientierte Start-ups, die maximal ein Jahr alt sind und ein Innovationsprojekt realisieren wollen, können die Förderung für die Frühphase I beantragen. Bis 24 Monate nach der Gründung gibt es die Förderung der Frühphase II. Genutzt werden kann diese für Personal- und Investitionsausgaben sowie laufende Betriebsausgaben. |
Pro Fit - Projektfinanzierung | Die Finanzierung ist geeignet für Projekte der industriellen Forschung, experimentellen Entwicklung, des Produktionsaufbaus sowie der Marktvorbereitung und -einführung. Die Finanzierung erfolgt durch Zuschüsse und Darlehen als De-minimis-Beihilfe. Die Laufzeit beträgt bis zu acht Jahre. |
Berlin Innovativ | Start-ups, die die Innovationskriterien erfüllen, können für Projekte, Investitionen, Betriebsmittel, Vorfinanzierungen oder Internationalisierungen dieses Darlehen nutzen. Die Laufzeit ist flexibel und liegt zwischen drei und zehn Jahren. |
Hier können Start-ups ins Netz gehen! Unser Partner WISTA vernetzt Gründende und etablierte Unternehmen, Wissenschaft und Wirtschaft.
Zu WISTA8. Berliner Start-up Initiativen
Für den Austausch mit anderen GründerInnen und die Suche nach Kooperations- und Geschäftspartnern, gibt es in der Hauptstadt viele Möglichkeiten. Portal, Hubs und Förderprogramme unterstützen Gründende bei der Bewältigung von Hindernissen. Um in Kontakt zu kommen, lohnt es sich, die Events der berliner Start-up-Szene zu besuchen.
Die Gesellschaft für Wirtschaft und Technologie unterstützt das Berliner Start-up-Ökosystem. Die Start Alliance Berlin erleichtert mit ihrem Programm die internationale Vernetzung und die Berliner Startup Unit trägt zum Ausbau der Angebote für junge Unternehmen bei.
Wichtige Informationen zur Infrastruktur, zu politischen Beschlüssen, Studien und relevanten Akteuren trägt die Digitale Hauptstadtregion in ihrem Portal zusammen. Auch Veranstaltungen, Co-Working Spaces und Nachrichten finden Gründer hier.
Im Berliner De:Hub dreht sich alles um IoT (Internet of Things) und FinTech. Durch das erprobte Netzwerk profitieren Start-ups vom Austausch mit etablierten Unternehmen. Außerdem wird eine Unterstützung bei allen Standortentscheidungen angeboten.
Die Initiative verbindet Gründer mit Digital- und Technologie-Experten. Raum zum Erfahrungsaustausch bieten eine Community-Plattform und Events. Ergänzt wird das Angebot durch das No Bullshit Lab, einen Podcast und YouTube-Videos.
Auf dem Portal finden Start-ups zahlreiche Informationen rund um die Existenzgründung in der Hauptstadt. Das Angebot reicht von den Themen Finanzierung und Immobilien über Netzwerke und Marktzugang bis hin zur Suche nach passenden Mitarbeitern.
Im Leistungszentrum Digitale Vernetzung teilen vier Fraunhofer Institute ihr Know-how und Technologien mit Start-ups. Unterstützung gibt es außerdem bei der Umsetzung und Erprobung von Pilotlösungen sowie bei Tests und Zertifizierungen.
Förderung von Digital-, Medien- und Kreativwirtschaft steht im Fokus der Initiative. Dafür werden Events zum Netzwerken organisiert, Innovationslabore eingerichtet und zielgruppenspezifische Wettbewerbe für Start-ups veranstaltet.
Der Verein bringt Start-ups und Investoren mit gründungsinteressierten Studierenden zum Erfahrungs- und Wissensaustausch zusammen. Es werden Weiterbildungen angeboten und auch Veranstaltungen gehören zum Angebot.
Die Landesgesellschaft bietet Start-ups neben Co-Working Spaces in den Technologiezentren beratende Unterstützung. Zum Stipendium Gründerwerkstatt gehören Mentoring und Workshops, das Accelerator Programm bietet Kontakt zu Unternehmen.
Innovation und Kreativität in der Metropole
Weitere Berliner Gewinner sind in unseren Top 50 Start-ups der letzten Jahre bis heute zu finden. Hinweise zu spannenden Initiativen in der Hauptstadt sind uns jederzeit willkommen.