Die besten Start-up-Kaderschmieden in NRW

Hochschulen spielen im Start-up-Ökosystem eine zentrale Rolle. Wir untersuchen die Situation in Nordrhein-Westfalen.

Viele erfolgreiche Start-ups entstehen zumindest im Kopf an Unis, bei anderen kennen sich die Gründer aus dem Studium und bei einigen handelt es sich sogar direkt um Hochschulausgründungen. Dies zeigt auch eine kleine Auswertung der sieben Top 50 Start-ups 2020, die aus Nordrhein-Westfalen stammen.

Die Start-ups-Kaderschmieden in NRW
Vor allem die technischen Unis profilieren sich als Start-up-Kaderschmieden (Photo by Jonathan Bean on Unsplash)

RWTH in NRW ganz vorne

Oculavis, FreeD Printing, Sperling, MotionMiners, Voltfang, Innosurge AC, Fibrecoat und Lidrotec zählen zusammen 24 Gründer. Von ihnen haben neun an der Rheinisch-Westfälischen-Technischen-Hochschule (RWTH) in Aachen studiert, sechs an der Ruhruniversität Bochum (RUB) und vier an der Technischen Universität Dortmund (TUD). Die drei Gründer von Oculavis stammen sogar sämtlich von der RWTH ebenso wie die drei Gründer von Fibrecoat. Weiter haben drei der vier Gründer von Lidrotec an der RUB studiert und sämtliche drei Gründer von MotionMiners an der TUD.

Doch nicht nur die Auswertung der Top 50 Start-ups sieht die rheinländische Kaderschmiede in NRW ganz vorn. Auch der Deutsche Start-up Monitor 2020 listet die RWTH nach der Technischen Universität München (TUM) und dem Karlsruher Institute of Technology (KIT) als drittgrößte deutsche Start-up-Schmiede auf. Laut dieser Auswertung haben 2,8 Prozent der Start-up-Gründer an der TUM, 2,6 Prozent am KIT und 2,5 Prozent an der RWTH studiert. „Einen starken Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet die RWTH Aachen (+0,8 Prozentpunkte), an der insgesamt 2,5 Prozent der Deutsche Start-up Monitor-Gründerinnen und Gründer ihr Studium abschlossen“, heißt es in der Studie.

 

Alexander Kanits, Co-Founder von Lidrotec

Durch diese unterstützende Arbeit der RUB hat sich mittlerweile in Bochum auch ein Start-up Biotop ausgebildet, wo wir Bochumer Start-ups uns gegenseitig austauschen und unterstützen können. Somit denke ich, dass man die RUB als Uni empfehlen kann ...

Alexander Kanitz, Co-Founder von Lidrotec

Gründer loben Förderung durch Universitäten

Neben der Verbindung von Ingenieurs- und Wirtschaftswissenschaften, für die die RWTH bekannt ist, spielen anscheinend auch ganz handfeste Hilfen eine Rolle für das gute Abschneiden der Aachener. „Wir werden von der Uni aus gut unterstützt. Hauptsächlich haben uns die kostenlos zur Verfügung gestellten Büroräume weitergeholfen. Zusätzlich gibt es Programme wie beispielsweise den Innovationssprint, die Startups enorm helfen", erzählt Roman Alberti, Co-Founder von Voltfang in Aachen. „Die Nähe zu den Instituten gibt uns außerdem die Möglichkeit gute und qualifizierte Mitarbeiter zu finden.

„Ich denke, man kann sagen, dass die RUB in unserer studentischen und jetzt in unserer unternehmerischen Entwicklung eine sehr unterstützende Rolle gespielt hat und derzeit spielt", meint Alexander Kanitz, Co-Founder von Lidrotec in Bochum. „Mittlerweile hat die RUB durch die Worldfactory und das Excelence Start-up Center ja sehr viele Mittel im Bereich der Gründung wodurch das Unterstützungsangebot deutlich gewachsen ist."

„Durch diese unterstützende Arbeit der RUB hat sich mittlerweile in Bochum auch ein Start-up Biotop ausgebildet, wo wir Bochumer Start-ups uns gegenseitig austauschen und unterstützen können. Somit denke ich, dass man die RUB als Uni empfehlen kann, da hier ein dynamisches und unterstützendes Start-up Umfeld gewachsen ist, mitten im Ruhrgebiet mit einer guten Infrastruktur und viel studentischem Leben". ergänzt Kanitz.

„Wir haben alle an der TU Dortmund studiert bzw. zwei von Dreien haben dort auch promoviert. Wir sind schlussendlich eine Fraunhofer Ausgründung auf dem Papier, haben aber einen sehr guten Draht hier zur Uni und auch viel Unterstützung bekommen", berichtet Rene Grzeszick, Co-Founder von MotionMiners. „Inzwischen hat die TU Dortmund durch den Ausbau des Gründerzentrums (CET) glaube ich noch viel mehr Möglichkeiten und Vehikel, um Gründer zu unterstützen."

TIPP

Zu unserem Unibereich: Die besten Start-up-Kaderschmieden Deutschlands.

Zum Uni-Bereich

Vorsprung der technischen Universitäten

Auffallend ist generell das gute Abschneiden der Technischen Universitäten. Von den zehn größten deutschen Kaderschmieden, die der Deutsche Start-up Monitor auflistet, handelt es sich bei der Hälfte um Technische Universitäten. Von den drei führenden NRW-Unis aus den Top 50 Start-ups sind sogar gleich zwei Technische Hochschulen.

RWTH Aachen

Die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen ist für die Start-up-Szene in Nordrhein-Westfalen besonders wichtig. 12,8 % der GründerInnen haben hier ihren Abschluss gemacht.

Zu RWTH Innovation
Universität zu Köln

Die Kölner Universität unterstützt Studierende mit einem Start-up-Center. Die Absolventen machen 6,4 % der Gründer in Nordrhein-Westfalen aus. Gefördert wird zudem der Transfer von Wissenschaft zu Wirtschaft.

Zum Gateway ESC
Ruhr-Univ. Bochum

Mit einem einer Art Escape Game werden die Studierenden auf die Herausforderungen des Gründens vorbereitet. Mit 4,9 % der Gründer sind die Absolventen der RUB bei den Start-up-Gründern vertreten.

Zur WORLDFACTORY
Technische Univ. Dortmund

Die Technische Universität Dormund unterhält ein Centrum für Entrepreneurship & Transfer (CET), das den Transfer aus der Forschung in die Wirtschaft fördert. Gründern wird bei der Umsetzung ihrer Idee geholfen.

Zum CET der TUD
Tipps unserer Partner
Digitale Liquiditätsplanung

Jetzt lesen
Transform the future

Jetzt lesen
Boost für Start-ups

Jetzt lesen