Bundesweit gut vernetzt
Besonders in den Großstädten haben sich starke Start-up-Ökosysteme entwickelt, doch auch in ländlicheren Regionen gibt es aktive Netzwerke.
Laut dem Deutschen Startup Monitor gab es im Jahr 2020 1.946 Start-ups. 4.745 Gründer und 25.966 Mitarbeiter investieren Ideen und Energie, um sie erfolgreich zu machen. Die Hotspots Berlin, Hamburg, München und Metropolregion Rhein-Ruhr sind für viele Start-ups besonders attraktiv. Durch die große Ansammlung zahlreicher junger Unternehmen, haben sich dort starke Netzwerke gebildet. Aber viele ländlichere Regionen arbeiten bereits daran, ihnen den Rang abzulaufen.
Inhalt
Mit Vielfalt und gemeinsam zum Erfolg
Unter den Start-ups ist laut Deutschem Startup-Monitor am stärksten die Informations- und Kommunikationstechnologie vertreten. Mit etwas Abstand folgen die Bereiche Ernähung und Nahrungsmittel/Konsumgüter sowie Medizin und Gesundheitswesen. Gut zwei Drittel der Unternehmen sind im B2B aktiv. Das letzte Drittel verteilt sich auf B2C (26,5 Prozent) und B2G, also Business-to-Government. Ein stetiges Wachstum zeigt sich in der Green Economy. Der Anteil an Start-ups, die sich diesem Thema widmen, liegt inzwischen bei rund 43 Prozent.
Kooperationen sind bei jungen Unternehmen beliebt. Etwa 60 Prozent arbeiten mit anderen Start-ups zusammen. Vom Austausch mit etablierten Unternehmen profitieren sogar 71,8 Prozent. Über die Hälfte treibt die Innovation durch Kooperationen mit wissenschaftlichen Einrichtungen voran.
Die Start-up-Szene profitiert von Vielfalt. Das gilt besonders für Mitarbeiter. Da in knapp einem Drittel der Unternehmen Englisch die Firmensprache ist, wird internationalen Fachkräften der Zugang erleichtert. Zulegen könnte dagegen der Frauenanteil in den Gründerteams. Mit 15,9 Prozent liegt sie deutlich unter dem Wert bei allgemeinen Gründungen (36 Prozent).
TOP 50: Start-ups im bundesweiten Vergleich
Jährlich werden die Top 50 Start-ups ermittelt. Dafür werden rund 150 regionale und bundesweite Wettbewerbe analysiert und deren Preisträger mit einem Score bewertet. Hierbei geht es nicht nur um die Platzierungen. Auch Aspekte wie die Anzahl der Auszeichnungen oder die Art des Wettbewerbes finden Berücksichtigung.
Das sind die TOP3 des Jahres 2020:
Die Softwareplattform oculavis SHARE ermöglicht ein Zusammenarbeiten trotz räumlicher Distanz. Mittels Augmented Reality können industrielle Serviceprozesse optimal vorbereitet, begleitet und Probleme praxisnah gelöst werden.
Die patentierten Druckluftgeräte machen Produktions- und Verpackungsanlagen energieeffizient. Die verschleißfreien Produkte sind für eine dauerhafte Nutzung konzipiert. Das schont die Umwelt und spart Strom und damit auch Kosten.
Das Start-ups bringt Forschung auf ein neues Level: die Schwerelosigkeit. Dank des flexiblen Systems werden Experimente in der Luft- und Raumfahrt deutlich günstiger. Zusätzlich spart die wiederverwendbare Einrichtung Zeit ein.
Start-up Wettbewerbe in Deutschland
Neben den regionalen Angeboten, gibt es rund 60 bundesweite Wettbewerbe für Start-ups. Einige haben branchenspezifische Schwerpunkte, andere sind für alle Unternehmen offen. Gründer können ihre Geschäftsideen zu unterschiedlichen Zeitpunkten erproben. Es gibt Wettbewerbe für die Ideen-, die Businessplan- und die Wachstumsphase. Eine gute Vorbereitung ist dabei der Schlüssel zum Erfolg. Mit unseren Tipps für die Bewerbung verschaffen sich Start-ups eine gute Ausgangsposition.
Öffentliche Anerkennung für den Mut zur Selbstständigkeit schafft der KfW Award. Start-ups können sich bis zum Alter von 5 Jahren bewerben. Kriterien wie Kreativität, soziale Verantwortung oder umweltbewusstes Handeln werden belohnt.
Innovative Start-ups aus dem technologischen oder digitalen Bereich können sich mit ihrem Produkt oder ihrer Dienstleistung bewerben. Mit Coaches und Mentoren können GründerInnen ihre Idee weiterentwickeln und um den Sieg kämpfen.
Von der Wissenschaft in die Wirtschaft
Die deutschen Hochschulen spielen für die Entwicklung des Start-up-Ökosystems eine wichtige Rolle. Analog zum größten Bereich (Informations- und Kommunikationstechnologie) führen die Technischen Hochschulen und Universitäten das Ranking im Wettstreit um die meisten hervorgebrachten Start-ups an.
Ein Großteil der Gründer (83,9 Prozent) haben einen akademischen Abschluss. Am stärksten vertreten sind hierbei die MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) und der Bereich Wirtschaftswissenschaften.
Die meisten Gründer kommen mehr oder weniger direkt von Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Die wichtigsten Hoschulen für Start-up-Gründerung und ihre Förderinitiativen findet ihr auf unserer Universitätsseite.
Das Förderprogramm unterstützt Hochschulen und Forschungseinrichtungen dabei, ein gründungsfreundliches Klima zu etablieren. Dadurch wird Studierenden und MitarbeiterInnen optimale Unterstützung bei ihrem Gründungsvorhaben geboten.
Start-up: Möglichkeiten der Finanzierung
Bei aller Innovation und Kreativität spielt eine solide Finanzierung letztendlich die entscheidende Rolle bei Gründungsvorhaben. Knapp zwei Drittel der Start-ups sind mit externen Kapital gestartet. Die Option von Venture Capital konnten in der Vergangenheit 18,6 Prozent der Start-ups nutzen. Der Wunsch, diesen Weg zu gehen, besteht allerdings bei fast der Hälfte der Gründenden. Besonders stark vertreten ist diese Finanzierungsform in Berlin, Hamburg und München.
Auf Bundesebene gibt es verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten für Gründer:
Institut | Angebot |
---|---|
KfW | Auf Bundesebene agiert die KfW als finanzieller Förderer für Gründende. Dazu gehören neben dem KfW Award auch drei Förderprodukte. Das ERP-Gründerkredit Startkapital für die Finanzierung von Investitionen und laufenden Kosten, das ERP Kapital für Gründung zur Stärkung des Eigenkapitals und den ERP-Gründerkredit Universell für weitere Anschaffungen und laufende Kosten. |
Fördermittelbanken | In den einzelnen Bundesländern vergibt die jeweilige Fördermittelbank Kredite und Kapital an Start-ups. |
High-Tech Gründerfonds | Als Venture Capital-Investor unterstützt der HTGF Innovationen als Geschäftsmodell und als spezielle Technologie. Dafür wird nicht nur Kapital zur Verfügung gestellt. Gründer werden durch alle Prozesse begleitet. |
coparion | Der Partner für Technologieunternehmen bestreitet sein Venture Capital ausschließlich durch private Investoren und unterstützt Start-ups darüber hinaus mit Know-how bei er Bewältigung von Herausforderungen. |
Capnamic Ventures | Start-ups finden hier bereits in den frühen Phasen der Gründung einen Partner für Venture Capital. Im Fokus der Investoren stehen schnellwachsende und technikorientierte Branchen. |
Business Angels Netzwerk Deutschland | Das Business Angels Netzwerk Deutschland bündelt die Kräfte aller Akteure und ist die zentrale Anlaufstelle für Start-ups. GründerInnen finden hier Informationen zu den lokalen Business Angels Gruppen und Treffen sowie Beratung für die Suche nach einem Business Angel für ihre Geschäftsidee. |
INVEST - Zuschuss für Wagniskapital | Durch die Förderung für Investoren soll die Zahl der Business Angels steigen und die Suche nach passender Unterstützung für Gründer einfacher werden. Start-ups können sich in die INVEST-Datenbank eintragen lassen, um potenzielle Investoren auf sich aufmerksam zu machen. |
Alle Informationen und Tipps rund um das Thema Finanzierung haben wir in unserem Artikel Show me the money zusammengetragen.
Initiativen für Start-ups
In der lokalen Start-up-Szene gut vernetzt zu sein, ist für Gründer wichtig. Doch auch bundesweite Kontakte können sinnvoll sein, um beispielsweise wichtige Partner zu finden.
Die Akademie des Business Angels Netzwerk Deutschlands unterstützt Start-ups mit Expertenwissen und Praxiserfahrung. Formate wie die Masterclass oder das Expertforum bieten zudem Gelegenheit zum Austausch mit Gleichgesinnten und Investoren.
Auf der Konferenz in München trifft sich das Who is who der deutschen Start-up-Szene. Nationale und internationale Sprecher bringen Gründern relevanten Themen näher. Workshops, Masterclasses, ein Wettbewerb und Networking gehören auch dazu.
Der Bundesverband vertritt Stat-ups gegenüber Öffentlichkeit und Politik. Außerdem wird innovativen Gründern innerhalb der Wirtschaft eine Stimme verliehen. Mitglieder profitieren zudem von einem Netzwerk aus Start-ups und Investoren.
Die zwölf Hubs der digitalen Initiative bringen Start-ups und etablierte Unternehmen zusammen. Dabei steht an jedem Standort ein anderes Themenfeld im Mittelpunkt. Ob Fintech, Logistics oder Mediatech: Innovation ist bei allen das Ziel.
Die Studie präsentiert aktuelle Daten rund um das deutsche Start-up-Ökosystem. Ob Zahlen zur Verteilung der Branchen, zu den Gründern und Mitarbeitern oder zum Thema Finanzierung: Der Monitor liefert fundierte Kenntnisse.
Für Gründer in der Ideenphase haben wir nützliche Hinweise, Tipps und Tricks rund um die Start-up-Gründung zusammengetragen. Vom richtigen Team über wichtige Kontakte und relevante Zahlen bis zum Launch gibt es alle Informationen.
Im Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland werden gesellschaftlich- und sozialrelevante Innovationen gebündelt. Start-ups aus diesem Bereich werden beim Gewinnen von Partnern, Finanzierungsmöglichkeiten und durch Netzwerken unterstützt.
Künstliche Intelligenz bietet zahlreiche Möglichkeiten, Aufgaben effizienter zu erledigen. Viele Gründer haben innovative Ideen für die Nutzung von KI. Für einen erfolgreichen Start sind fundiertes Know-How und gute Netzwerke entscheidend.
Die WIPANO Förderung unterstützt Start-ups bei der Anmeldung ihres ersten Patents mit einem Kostenzuschuss. UnternehmerInnen müssen hauptberuflich im Start-up tätig sein und die Leistungen von qualifizierten Externen erbracht werden.
Engagement und Innovation im ganzen Land
Noch mehr spannende Start-ups gibt es in unseren TOP 50 zu entdecken. Eine Übersicht aller bundesweiten und regionalen Wettbewerbe hält unsere Wettbewerbs-Datenbank bereit. Über Hinweise zu weiteren bundesweiten Netzwerken und Initiativen freuen wir uns.