Zehn Fakten zu den Top 50 Start-ups 2020

Trotz Corona-Krise haben die Top 50 Start-ups deutlich mehr Stellen als im Vorjahr geschaffen und blicken optimistisch auf das neue Jahr.

Unsere Umfrage unter den Top 50 Start-ups 2020 fördert interessante Fakten zutage.

Infografik zu den Top 50 Start-ups 2020
Die wichtigsten Fakten der Top 50 Start-ups 2020 auf einen Blick.

#1 Nicht nur Berlin und München …

Mit jeweils acht der Top 50 Start-ups sichern sich Nordrhein-Westfalen und Bayern die ersten beiden Plätze, wobei allein sechs Unternehmen aus München (und Garching) stammen. Dagegen landete Vorjahressieger Berlin mit sieben Top 50 Start-ups auf dem 3. Platz unter den Bundesländern. Allerdings kommen aus keiner anderen deutschen Stadt so viele Top 50 Start-ups wie aus der Hauptstadt. Während Hamburg drei Top 50 Start-ups zählte, war es in Frankfurt a. M. nur eines. Im Vorjahr war die Finanzmetropole jedoch noch leer ausgegangen. Besonders interessant ist, dass von den aktuellen Top 50 Start-ups allein drei aus Jena stammen. Dies belegt abermals, dass Universitätsstädte ein besonders fruchtbares Ökosystem für Start-ups abgeben.

Insgesamt fällt die geografische Verteilung der Top Start-ups 2020 gleichmäßiger als im Jahr zuvor aus. Während 2019 noch sechs Bundesländer leer ausgingen, mussten 2020 lediglich Mecklenburg-Vorpommern und das Saarland passen. Der größte Sprung nach vorn gelang Schleswig-Holstein von null auf drei Top 50 Start-ups. Dagegen purzelte die Zahl der Preisträger in Brandenburg von fünf auf nur noch einen. In Hessen halbierte sich die Zahl der Top 50 Start-ups auf drei.

#2 Gründerinnen bleiben die Minderheit

Bei der Frauenquote herrscht noch Nachholbedarf. Von den insgesamt 154 Gründern (m/w/d, gilt auch für folgende Erwähnungen) in den Top Start-ups sind 30 oder 19,5 Prozent Frauen. Im Vorjahr waren es lediglich 24 (15,8 Prozent) gewesen – der Trend geht also in die richtige Richtung. Zwei der Top 50 Start-ups wurden indes nur von Frauen gegründet; 30 wiederum nur von Männern. Zumindest an 20 Gründungsteams ist wenigstens eine Frau beteiligt. Rein rechnerisch weisen die Gründerteams durchschnittlich etwa drei Personen auf.

Verfolgt Eure Vision! Aus „dummen“ Ideen kann Großes entstehen.

Dipl.-Chem. Oliver Eckardt, Geschäftsführer Polytives (Top 50 Start-ups 2020)

#3 Top 50 Start-ups beschäftigen immer mehr Mitarbeiter

Trotz Corona erweisen sich die Top 50 Start-ups als Jobmotoren. Während die Preisträger im TOP 50 Jahrgang 2019 – ohne die Gründer – nur 358 Mitarbeiter beschäftigten, sind es jetzt schon 624. Ein Plus von rund 75 Prozent. Die Varianz fällt allerdings gewaltig aus. So beschäftigen 14 der 50 Top Start-ups keine und weitere 23 ein bis zehn Mitarbeiter. Dagegen kommt die WunderCar Mobility Solutions GmbH aus Hamburg auf 150 Mitarbeiter und die inveox GmbH aus Garching bei München zählt fast 100 Beschäftigte.

Wie viele Mitarbeiter die Top 50 Start-ups 2020 beschäftigen
Zahl der Mitarbeiter bei den Top 50 Start-ups 2020

#4 Reichlich Neueinstellungen geplant

Auch im Jahr 2021 planen die meisten Top 50 Start-ups beträchtliche Neueinstellungen. 22 Prozent wollen sogar mehr als zehn Vollzeitstellen schaffen; weitere 64 Prozent rechnen zumindest mit einem Personalaufbau. Nur 14 Prozent wollen keine neuen Jobs kreieren. Die gute Nachricht zuletzt: Trotz Corona plant niemand einen Personalabbau.

#5 Beste Stimmung

Von der Corona-Krise lassen sich die meisten Unternehmen ihre Wachstumspläne nicht verderben. 49 der Top 50 Start-ups blicken „sehr optimistisch" (18) oder „optimistisch" (31) auf die Entwicklung im Geschäftsjahr 2021. Lediglich eines zeigte sich „pessimistisch". „Viele Unternehmen gehen innovativer aus Krisen heraus. Strukturen werden neu gedacht, die Experimentierfreudigkeit und Nachfrage nach neuen Produkten könnte steigen. Mit innovativen Produkten und einem starken Vertrieb sehen wir, wenn auch mit Ungewissheit, optimistisch unserem Marktstart in 2021 entgegen", kommentiert ein Umfrageteilnehmer. 

#6 Durchschnittsalter der Start-ups legt zu

Das Durchschnittsalter der Top 50 Start-ups liegt bei gut drei Jahren. Während im vergangenen Jahr nur jedes fünfte der 50 Top Start-ups älter als zwei Jahre war, ist es aktuell jedes dritte. 15 Start-ups wurden 2020 und zwölf Unternehmen 2019 gegründet. Fünf Teams wollen 2021 und ein Gründerteam sogar erst 2022 an den Start gehen. Eines der Top 50 Start-ups wurde allerdings bereits 2014 gegründet: Es handelt sich um das Start-up mit der höchsten Mitarbeiterzahl: WunderCar Mobility Solutions.

#7 Health & Life Science ganz vorn

Die meisten der Top 50 Start-ups wenden sich an Firmenkunden: 80 Prozent weisen ein B2B-und nur 20 Prozent ein B2C-Geschäftsmodell auf. Im Vorjahr waren es sogar 86 Prozent gewesen. 

Zwar stützen sich die Top 50 Start-ups 2020 auf einen breiten Branchenmix, allerdings lässt sich schon ein Schwerpunkt in den technischen Sparten rund um Health & Life Science erkennen. Allein acht Preisträger kommen aus dieser Sparte, wobei vier weitere aus den verwandten Branchen Biotechnologie und zwei aus der Medizintechnik stammen. Die Corona-Krise scheint nur indirekt zu diesem Trend beizutragen. Weitere Schwerpunkte stellen Green Technology und Künstliche Intelligenz/Artificial Intelligence mit fünf bzw. zwei Top 50 Start-ups dar.

Wie sich B2B und B2C bei den Top 50 Start-ups verteilen.
Vier von fünf Start-ups wenden sich an Firmenkunden (B2C). Der Rest an Privatkunden (B2C).

#8 Internationale Expansion als Megathema

Auslandsexpansion stellt für die 50 Top Start-ups ein großes Thema dar. Schon heute sind knapp die Hälfte der Preisträger außerhalb Deutschlands aktiv – durchschnittlich in acht Märkten. Fünf sind sogar in mehr als zehn Märkten unterwegs, eines davon in 50. Die Hauptmärkte finden sich dabei in Europa (45 Prozent), gefolgt von Nordamerika (29 Prozent), Asien (19 Prozent) und Australien (5 Prozent). Von den restlichen 26 Top 50 Start-ups planen zehn im laufenden Jahr eine internationale Expansion.

Auf welchen Auslandsmärkten die Top 50 Start-ups aktiv sind.
Auf welchen Auslandsmärkten die Top 50 Start-ups bereits aktiv sind.

#9 Wo das Geld bislang herkommt …

Bei jedem neuen Unternehmen stellt sich die Frage nach dem lieben Geld, das für die Gründung benötigt wird. Wenn man die 50 Top Start-ups als Maßstab nimmt, dann können sich immer mehr Gründer extern finanzieren. Während sich im Vorjahr noch 17 der Preisträger bis dahin ausschließlich selbst finanziert hatten, das sogenannte „Bootstrapping“, waren es in der aktuellen Umfrage nur 13.

Die Zahl der Preisträger, die Zuschüsse nutzten, sank ebenfalls von 37 auf 29. Die Venture Capital-Finanzierungen lagen mit zehn knapp unter Vorjahresniveau. Dagegen haben Start-ups, die Business Angels (vermögende Privatinvestoren) als Finanzierungsquelle gewinnen konnten, von neun auf 16 zugelegt. Offensichtlich avancieren Start-ups in der Niedrigzinsphase zu einer willkommenen Investmentalternative.

Eine zentrale Rolle spielen auch die Fördermittel. So erhalten 14 Unternehmen Förderdarlehen und sogar 29 Zuschüsse. Darüber hinaus haben 22 der 50 Top Start-ups EXIST-Förderungen wargenommen. Dabei handelt es sich um Gründerstipendien und den sogenannten „Forschungstransfer“ für Gründer aus den Hochschulen, die das Bundeswirtschaftsministerium gewährt. Start-ups mit EXIST-Förderung teilen sich jeweils hälftig auf die beiden Instrumente auf.

#10 … und wo es künftig herkommen soll

Zwei von drei der 50 Top Start-ups (34) planen für 2021 eine neue Finanzierungsrunde, was leicht unter dem Vorjahreswert liegt. Die angestrebten Summen des Wachstumskapitals fallen indes höher aus. Während im vergangenen Jahr lediglich drei Unternehmen mehr als 5 Mio. Euro einwerben wollten, sind es 2021 sieben, wovon fünf sogar mehr als 10 Mio. Euro einstreichen wollen. Außerdem beabsichtigen 13 Unternehmen bis zu 1 Mio. Euro und jeweils sieben 1 bis 2 bzw. 2 bis 5 Mio. Euro zu generieren. 

Wie viel Kapital die Top 50 Start-ups einwerben wollen.
Der Kapitalbedarf der Top 50 Start-ups wächst.

Die Top 50 Start-ups im Detail

Zum konkreten Ranking der Top 50 Start-ups 2020 mit den individuellen Porträts der Preisträger und ihren Zahlen, Daten und Fakten.

Die besten Top 50 Start-ups aus den vergangenen fünf Jahren

Einige Unternehmen haben es in den vergangen fünf Jahren sogar zwei- oder dreimal unter die Top 50 Start-ups geschafft. Wir haben die Mehrfachpreisträger analysiert und ein Langzeitranking aufgestellt.

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