Zahlen, Daten, Fakten zu den Top 50 Start-ups 2019

Top 50 Start-up – was bedeutet das eigentlich genau? Das Unternehmen hat vergangenes Jahr gute Arbeit geleistet und in mindestens einem Gründerwettbewerb auf dem Siegertreppchen gestanden.

Unsere Analyse aller Wettbewerbsgewinner 2019 zeigt: Top 50 Start-up von über 700 Preisträgern zu sein heißt viel mehr: zum Beispiel Verantwortung für Mitarbeiter zu übernehmen oder die Finanzierung zu stemmen. Zwölf Fakten.

# 1 Berlin, Berlin …

In den vergangenen Jahren stammten die meisten der Top 50 Start-ups aus Bayern, und viele hatten ihren Sitz fernab der deutschen Metropolstädte. Im Gegensatz dazu erobert sich der Start-up-Hotspot Berlin in diesem Jahr den Titel der Stadt mit den meisten Top 50 Start-ups zurück:

  • zwölf Unternehmen lassen sich der Hauptstadt zuordnen.
  • Neun kommen aus Bayern – davon stammen bis auf eine Ausnahme alle direkt aus München.
  • Platz 3 und 4 teilen sich Hessen und Nordrhein-Westfalen mit jeweils sechs Start-ups. Beachtlich hierbei: Weder Frankfurt noch Köln bringen ein Top 50 Start-up hervor. Vielmehr sind es in Hessen fünf Jungunternehmen aus Darmstadt und eines aus Kassel. In Nordrhein Westfalen zählten wir drei Start-ups aus Aachen, zwei aus Bochum und eines aus Düsseldorf.

Freuen darf sich außerdem Mecklenburg-Vorpommern: Erstmals seit 2016 bringt das Bundesland wieder ein Top 50 Start-up hervor. Sechs Bundesländer gehen komplett ohne prämiertes Top 50 Start-up aus dem Rennen: Bremen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen-Anhalt, Schleswig- Holstein und Thüringen – 2020 seid ihr wieder dabei, oder?

#2 Junge Player

Kaum ins Leben gerufen, schon Top 50 Start-up: 24 der Top 50 Start-ups 2019
wurden erst im vergangenen Jahr gegründet. Weitere zehn gibt es seit 2018. Sechs der Jungunternehmen planen ihre Gründung noch in diesem oder im nächsten Jahr. Somit sind im Umkehrschluss nur 20% älter als zwei Jahre. „Früh übt sich“ – heißt es ja, und das trifft wohl auch auf die Top 50 Start-ups zu.

#3 Zusammen statt allein

Start-ups setzen auf geballte Kräfte. Lediglich zwei der jungen Unternehmen haben „nur“ eine(n) Gründer(in) an Bord. Zu zweit, dritt oder viert wagten den Schritt in die Selbständigkeit 44 der Top 50 Start-ups. Die übrigen vier Unternehmen sind gleich in größeren Gruppen als Unternehmer aktiv: drei der Start-ups gründeten zu fünft – eines zählt sogar sechs Gründer im Team.

#4 Nicht ohne meine Mitarbeiter (m/w/d)

Insgesamt beschäftigen die Start-ups bereits 358 Mitarbeiter (m/w/d, gültig auch für die folgenden Erwähnungen). 34 der Unternehmen haben dabei weniger als zehn Mitarbeiter. Acht (noch) keine. Das Start-up mit den meisten Angestellten zählt 57 Mitarbeiter. Das Gründerteam selbst ist bei diesen Zahlen nicht berücksichtigt.

Mitarbeiter beschäftigt:

#5 Wanted: Gründerinnen

Wir bangen jedes Jahr aufs Neue und wünschen uns mehr Gründerinnen in unserem Ranking. Unter den insgesamt 152 Gründern der Top 50 Start-ups sind nur 24 weiblich. Reine Männerteams zählten wir 35. Gemischte Teams: zwölf. Teams, die nur aus Gründerinnen bestehen: drei. Frauen, wenn ihr das lest: LogoLeon, GHOST – feel it. und elena international machen es vor: Erfolg kann sehr wohl weiblich sein.

#6 Künstliche Intelligenz im Fokus

Die Branchenverteilung der Top 50 Start-ups 2019 ist relativ ausgewogen. Zwar sticht der Bereich der künstlichen Intelligenz mit 14% etwas hervor. Aber auch Industrie 4.0/Automatisierung, Health & Life Science, Medizintechnik oder Software und Energie sind dahinter gut vertreten.

#7 B2B bleibt King

Ähnlich wie im Vorjahr bewahrheitet sich: Business-to-Business-Geschäftsmodelle von Start-ups können richtig erfolgreich sein. Zumindest setzen 86% der Top 50 Start-ups 2019 – im Vorjahr waren es 84% – auf ein B2B-Konzept.

#8 Hey USA!

Rund die Hälfte der Top 50 Start-ups ist bereits im Ausland aktiv, 11 der Unternehmen planen eine Expansion noch in diesem Jahr. Dabei reden wir von zwischen einem und zwanzig unterschiedlichen Ländern, in denen die Unternehmen aktuell agieren. Als wichtigster Markt neben Deutschland wurden am häufigsten die USA genannt, dicht gefolgt vom gesamten DACH-Raum. Europäische Länder waren generell öfter vertreten. Mit Brasilien, China, Japan, Kenia, Somalia und dem Jemen – das sind nur ein paar Beispiele – denken die Top 50 Startups aber schon weit über die eigenen Landesgrenzen und weit über die EU hinaus.

Wichtigste Zielmärkte neben Deutschland für Top 50 Start-ups, die im Ausland aktiv sind

#9 Das liebe Geld

Die Finanzierung ist für alle jungen Unternehmen ein großes Thema. Spannende Frage also: Wie finanziert sich so ein Top 50 Start-up eigentlich? 17 Unternehmen haben bisher ausschließlich auf Bootstrapping – also die Finanzierung durch komplett eigene Gelder – gesetzt (im Vorjahr waren es 12). Beliebte Finanzierungsalternativen waren:

  • Zuschüsse bei 37 Start-ups

  • Förderdarlehen nutzten 12 Start-ups

  • Venture Capital haben bereits 11 Start-ups vorzuweisen

  • Business Angels sind bei 9 Start-ups investiert

Außerdem erhielten 34 der Top 50 Start-ups eine Förderung von EXIST. Das Förderprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie bietet Gründern aus der Hochschule durch das Gründerstipendium und den sogenannten „Forschungstransfer“ eine attraktive Starthilfe.

#10 ... wird immer benötigt

Auch wenn die verschiedenen Geldquellen bereits fleißig genutzt werden, suchen die Top 50 Start-ups weiterhin Wachstumskapital: 70% planen im Jahr 2020 eine Finanzierungsrunde.

Falls Investoren unter unseren Lesern sind, das wird gesucht:

#11 Stichwort Controlling

Insbesondere wenn man eine Finanzierungsrunde plant, aber auch für alle anderen Start-ups ist es wichtig, eine regelmäßige Finanzplanung vorzunehmen und diese aktiv im Arbeitsalltag zu berücksichtigen. 82% der Top 50 Startups beherzigen dies bereits und stellen regelmäßig eine Finanzplanung auf – etwas mehr als die Hälfte auf die Sicht von bis zu 12 Monaten, alle anderen auf die Sicht von ein paar Jahren.

Über 97% nutzen die Plan-Werte wöchentlich, monatlich oder quartalsweise, um diese mit den Ist-Werten abzugleichen. Das spiegelt eine strukturierte Arbeitsweise wider. Erschreckend dabei ist jedoch, dass fast alle Unternehmen noch auf Excel setzen. Unser Tipp: In Zeiten der Digitalisierung können webbasierte Tools für die Finanzplanung eine Menge Arbeit sparen und die Fehleranfälligkeit enorm reduzieren.

#12 Software spart Zeit

Beruhigend dann aber doch: In anderen Punkten ist der Einsatz von Softwareprogrammen bei allen Start-ups sehr verbreitet. 86% setzen bei der Aufgabenverwaltung und 82% für die Kollaboration auf digitale Tools. Eine echte Arbeitserleichterung scheinen außerdem ein CRM-System für den Vertrieb bzw. die Kundenbindung oder ein Projektmanagementtool zu liefern (je 60%). Auch die Buchhaltung läuft bereits in vielen Unternehmen digital. Weniger verbreitet sind hingegen Warenwirtschaftssysteme, ERPs, Tools im Bereich Business Intelligence und für die Reisekostenabrechnung.

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