Ranking bringt Sachsen-Anhalt auf die Karte der Top-Standorte

Interview mit Daniel Worch, Regionalsprecher des Bundesverbands Deutsche Startups für Sachsen-Anhalt.

Gleich zwei Start-ups aus Sachsen-Anhalt haben es 2020 unter die Top 50 Start-ups geschafft. Das Team Smela startete sogar von null auf Platz zwei. Ausnahmefälle oder Beispiele für eine aufstrebende Szene? Daniel Worch, Regionalsprecher des Bundesverbands Deutsche Startups für Sachsen-Anhalt, gibt im Interview einen Einblick.

Daniel Worch
Regionalsprecher des Bundesverbands Deutsche Startups für Sachsen-Anhalt / Geschäftsführer Univations GmbH

Zwei der diesjährigen Top-50-Start-ups kommen aus Sachsen-Anhalt. Wie wichtig sind Nachrichten wie diese für die Region?

Enorm wichtig. Schlagzeilen wie diese, ermöglichen es Sachsen-Anhalt, öffentlich wahrnehmbar auf der Landkarte der guten Standorte zu erscheinen. Dass es Start-ups aus Magdeburg und Halle in die Liste geschafft haben, ist dabei kein Zufall und ein gutes Signal. Beide Städte haben sich in den vergangenen Jahren zu echten Start-up-Hubs entwickelt.

Smela aus Magdeburg landete direkt auf Platz zwei des Rankings. Der Start in eine goldene Zukunft für die Erfinder neuer linearer Antriebe? Wie ist deine Einschätzung?

Die Chancen auf Erfolg stehen sehr gut. Wahrscheinlich sogar besser als durchschnittlich bei Start-ups. Smela agieren produktgetrieben und lösen ein konkretes Problem. Ihre Antriebe ermöglichen es der Industrie, bei der Produktion von Alltagsgegenständen Energie zu sparen und Kosten zu senken. In der Idee steckt extrem viel Know-how und die langjährige wissenschaftliche Arbeit von drei klugen Köpfen. Zudem steht die Finanzierung. Das sind gute Voraussetzungen, um in den Markt zu starten. 

Du hast das Gründungsgeschehen in Sachsen-Anhalt in den vergangenen Jahren nicht nur beobachtet, sondern auch mitgestaltet. Was hat sich getan, was Statistiken nicht abbilden können?

Weil wir ein Flächenland sind, stehen wir beim Verhältnis Start-ups pro Einwohner nicht schlechter da als alle anderen Bundesländer. Parallel zu den Start-ups hat sich auch das Fördergeschehen in Sachsen-Anhalt weiterentwickelt. Im Land gibt es eine gut organisierte Gründungsunterstützung, Finanziers, Top-Standorte und nach wie vor günstige Konditionen. Je teurer Berlin wird, desto besser für Sachsen-Anhalt. 

Womit kann die regionale Start-up-Szene von Sachsen-Anhalt punkten?
Mit Nähe – Nähe zu Hochschulen, zum Markt und zu Finanziers. Die Wege sind auf Entscheidungsebenen kurz und gut verbunden. Gründen ist in Sachsen-Anhalt gewollt.

Erkennst du regionale Branchentrends? 

Neben der IT-Branche, die sich überall und demnach auch hierzulande rasant entwickelt, sind Ingenieurthemen in Sachsen-Anhalt ein Schwerpunkt. Auch in Sachen E-Health und Life Sciences hat sich viel getan – gerade im Süden des Landes.

Periotrap aus Halle (Saale), die Erfinder einer neuen Therapie für Paradontitis, sind mit ihrem 27. Platz unter den Top 50 Startups ein gutes Beispiel für diesen Trend. Ein weiteres ist das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekt „Translationsregion für digitalisierte Gesundheitsversorgung“. Es unterstützt Innovationen für die Zukunft der Pflege in der Region. Erste Ergebnisse wie eine Apotheken-Drohnen-App befinden sich gerade in der Umsetzung. Ideen wie diese können auch über die Grenzen Sachsen-Anhalts hinaus für Veränderungen sorgen. 

Wo siehst du die Start-ups aus Sachsen-Anhalt im nächsten Ranking?

Mir fallen spontan wieder zwei, drei spannende Teams ein, die das Zeug auf eine Platzierung hätten. Ich bin mir sicher, dass wir einige der potenziellen Kandidatinnen und Kandidaten bereits im September auf dem Investforum Pitch-Day in Halle (Saale) auf der Bühne sehen werden. Wer wissen möchte, welches Start-up aus der Region das Potenzial zum nächsten Einhorn hat, ist bei diesem Event richtig. Es würde mich auf jeden Fall freuen, wenn Sachsen-Anhalt auch im kommenden Jahr unter den Top 50 Start-ups vertreten ist. Schauen wir mal.

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