Zahlen, Daten, Fakten zu den Top 50 Start-ups 2018
Was macht eigentlich einen Sieger aus? In einem Wettbewerb mit einer Urkunde prämiert zu werden, reicht nicht. Man muss viel Zeit durcharbeiten und die Juroren von seinem Vorhaben überzeugen können.
Wir haben unsere Top 50 Start-ups 2018 näher unter die Lupe genommen und die wichtigsten Fakten zu den Unternehmen und ihrer Arbeitsweise abgefragt. Viele erwartbare Eigenschaften spiegeln sich in den Ergebnissen natürlich wider. Ein paar Überraschungen gab es dann aber doch.
# 1 Frisch gegründet und schon prämiert
31 der diesjährigen Top 50 Start-ups wurden 2017 oder 2018 gegründet. Insgesamt sieben befinden sich aktuell in der formalen Gründung oder planen diese für das kommende Jahr. Die deutliche Mehrheit ist somit weniger als zwei Jahre lang am Markt aktiv. Das älteste Unternehmen ist gerade einmal rund fünf Jahre alt, wurde folglich 2014 ins Leben gerufen.
# 2 Berlin, Bayern, NRW – aber nicht nur
Mit 15 Unternehmen kommen die meisten der Top 50 Start-ups aus Bayern, genauer hingeschaut sind zehn davon in München ansässig. Der Freistaat hat die Nase also vorn, gefolgt von Berlin und Nordrhein-Westfalen mit jeweils acht Unternehmen. Hessen, Hamburg, Niedersachsen, Baden-Württemberg sowie Sachsen, Schleswig-Holstein und Thüringen haben es ebenfalls mit einem oder mehreren Start-ups in das Ranking geschafft. Damit verteilen sich die Top 50 Start-ups auf zehn Bundesländer.
Auch interessant: Erfolg kommt nicht nur aus Deutschlands Metropolen. Mit Bad Abbach, Garbsen oder Wentorf sind ebenso Start-ups aus durchaus kleineren Städten vertreten.
# 3 Top 50 Start-ups sind Teamplayer
Insgesamt haben wir 170 Gründerinnen und Gründer in den 50 Unternehmen gezählt. Meist werden die Startups zu zweit (12 Start-ups), zu dritt (13 Start-ups) oder zu viert (16 Startups) gegründet. Ein Start-up gründete sogar zu acht. Nur zwei Unternehmen sind eine One-Man-Show.
# 4 Durchschnittlich zehn Mitarbeiter pro Start-up
Die Top 50 Start-ups beschäftigen in der Summe 509 Mitarbeiter, durchschnittlich also über zehn Personen, wobei der Median bei acht Mitarbeitern im Unternehmen liegt. Acht Startups zählen aktuell genau acht Mitarbeiter. Einige haben folglich auch weniger Personal im Einsatz.
# 5 Gründerinnen bleiben leider rar
Wie in unserer Erhebung der Vorjahre und generell in der Gründerwelt gibt es zu wenige Frauen, die den Schritt in die Selbständigkeit wagen. Das zeigt sich auch bei unseren Top 50 Start-ups 2018: In nur 15 Unternehmen gehören Frauen zum Gründerteam. Erfreulich ist aber, dass zwei Start-ups aus reinen Gründerinnen-Teams bestehen.
# 6 Digital und technologieorientiert
Die Branchen unserer Top 50 Start-ups sind bunt gemischt. Die meisten Startups sind im Bereich Software (8) und Künstliche Intelligenz (5) anzusiedeln. Insgesamt überwiegen digitale und technologieorientierte Geschäftsmodelle. Aber auch ein Food-Start-up und zwei aus dem Bereich Social Entrepreneurship sind im Ranking vertreten.
# 7 Die Mehrheit arbeitet mit Geschäftskunden
Der Fokus der Arbeit unserer Top 50 Start-ups liegt eindeutig auf dem B2B-Geschäft: 84 Prozent der Unternehmen haben ein Geschäftsmodell, das sich an Businesskunden richtet. Nur 16 Prozent wenden sich mit ihren Produkten und Dienstleistungen überwiegend an Privatpersonen.
# 8 Internationale Märkte bereits erobert
Mit 29 Start-ups ist die Mehrheit der Top 50 Start-ups schon im Ausland aktiv. Von den 21 Top 50 Start-ups, die noch nicht im Ausland aktiv sind, planen dieses Jahr acht eine Expansion in mindestens ein weiteres Land. Somit dürften Ende 2019 nur noch 13 Start-ups unseres Rankings rein auf Deutschland fokussiert sein.
Zu den wichtigsten Märkten gehören die USA (9 Start-ups), Österreich (6 Start-ups) und andere EU-Länder (5 Start-ups). Doch auch einige exotischere Länder sind vertreten: so etwa Japan, Korea oder Thailand.
# 9 Zuschüsse sind beliebt
32 Start-ups, das bedeutet 64 Prozent der befragten Unternehmen, haben finanzielle Zuschüsse wie das EXIST-Gründerstipendium oder den EXIST-Forschungstransfer während ihrer Gründung erhalten. Zwölf haben sich komplett mit eigenen Geldern durch Bootstrapping finanziert.
- 16 Gründer haben eine Business-Angel-Finanzierung erhalten*
- 14 Unternehmen bezogen Geld aus einem Venture-Capital-Fonds*
- 13 Start-ups nahmen ein Förderdarlehen in Anspruch*
*Mehrfachnennungen waren möglich
# 10 Eure Chance, liebe Investoren!
Jetzt wird es spannend – vor allem für Investoren: 32 der Top 50 Start-ups planen für 2019 eine Finanzierung, also 64 Prozent! Benötigt werden voraussichtlich insgesamt zwischen 85 und 100 Millionen Euro. Die meisten Start-ups (11) suchen zwischen 1 und 2 Millionen bzw. 2 bis 5 Millionen Euro (7 Start-ups). Ein Unternehmen plant sogar eine Finanzierung, die über 10 Millionen Euro liegen soll. Geldgeber, die in ausgezeichnete Projekte investieren wollen, sollten die Augen folglich offenhalten.
Kapitalaufnahme für 2019 geplant:
# 11 Ohne digitale Tools geht es nicht mehr
Die Top 50 Start-ups sind – wenig erstaunlich – digital sehr affin. Alle nutzen entsprechende Tools, um ihr Unternehmen besser zu führen bzw. zu steuern. Insbesondere Aufgabenverwaltungen wie Trello werden genutzt. Aber auch Collaboration-Tools wie Slack sind mit 68 Prozent häufig im Einsatz, gefolgt von CRM-Systemen oder ähnlichen Programmen für den Vertrieb sowie Buchhaltungs-Tools.
Des Weiteren sind Angebote für das Projektmanagement beliebt. Im Gegensatz zu Tools aus dem Bereich Business Intelligence. Diese kommen vergleichsweise wenig zum Einsatz – nur eins von zehn Start-ups macht davon Gebrauch. Chatbots finden ähnlich wenig Anklang. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass 44 der Start-ups eine kontinuierliche Finanzplanung machen. Dies geschieht allerdings nicht mit einer Software, sondern via Excel. Alle 44 Start-ups setzen entweder auf eine Excel-Vorlage oder haben ein eigenes Excel-Modell entwickelt.