Zahlen, Daten, Fakten zu den Top 50 Start-ups 2017

Gibt es eine magische Formel gibt, um ein ausgezeichnetes Start-up zu werden? Das wollen wir wissen und fassen für euch die nötigen Informationen zusammen.

Um diese Fragen zu beantworten, haben wir alle 50 Unternehmen befragt. Was dabei rauskam, war in vielerlei Hinsicht offensichtlich, aber es gibt auch spannende Einsichten.

#1 München, Berlin und Hamburg... und Jena

Als erstes wollten wir wissen, wo die Top 50 Start-ups beheimatet sind. Aufgefallen ist uns dabei, dass 90% in einer Großstadt mit mehr als 100.000 Einwohnern gegründet wurden. Insbesondere eine gute Infrastruktur, die Nähe zu Universitäten, Netzwerkveranstaltungen und Pitching-Events scheinen Faktoren sein, die sich positiv auf innovative Gründungen in größeren Städten auswirken.

Besonders häufig waren unter den Top 50 Start-ups übrigens Gründerteams aus München zu finden. Insgesamt neun junge Unternehmen konnten wir München zuordnen. Damit liegt die Landeshauptstadt des Freistaates Bayern noch vor den Berliner Start-ups, die immerhin mit sieben Vertretern punkten. Positiv aufgefallen ist uns die „kleine Großstadt“ Jena: Aus der Universitätsstadt in Thüringen stammen immerhin drei der Top 50 Start-ups.

#2 Zwei bis drei Jahre alt

Neben dem Ort wollten wir auch in Erfahrung bringen, wie alt unsere Top 50 Start-ups eigentlich sind. Unsere Analyse ergab, dass 38 der Start-ups zwischen einem Jahr und drei Jahren alt sind. Das durchschnittliche Alter liegt bei etwa 2,5 Jahren. Ein Top Start-up scheint demnach zwischen 2 und 3 Jahre zu brauchen, um erste wichtige Erfolge ausweisen zu können.

Nur jedes zehnte Start-up wird erst 2018 formal gegründet. Sieben der Top 50 Start-ups sind hingegen älter als drei Jahre.

#3 Die optimale Teamgröße: 3 Mitglieder

Komplexere Geschäftsmodelle benötigen meist unterschiedliche Kompetenzen. So mag es nicht erstaunen, dass unter unseren Top 50 Start-ups nur eine Sologründung zu finden war. Im Schnitt besteht ein Gründerteam aus 3,5 Personen. Etwa 40% der Top 50 Start-ups wurden durch 3 Gründer(innen) initiiert. Apropos Gründerinnen…

Teamgröße der Top 50 Start-ups

#4 Bitte mehr Gründerinnen

Nach wie vor scheint die Start-up-Welt (leider) eine Männerdomäne zu sein. Von den insgesamt 167 Gründern der Top 50 Start-ups waren 137 männlich und 30 weiblich. Damit ist nur knapp jedes fünfte Gründungsmitglied eine Frau.

Etwas besser sieht es in Hinblick auf die Anzahl der Start-ups aus, bei denen mindestens eine Frau zum Gründerteam gehört: bei immerhin 20 von den Top 50 Startups gab es mindestens ein weibliches Gründungsmitglied.

#5 Alleine geht es nicht: Job-Motor Start-up

Was die Top 50 Start-ups weiter auszeichnet ist, dass sie viele neue Jobs geschaffen haben. Insgesamt beschäftigten die Start-ups zum Zeitpunkt der Erhebung deutlich über 500 Mitarbeiter. Dies erstaunt insofern nicht, da für die Umsetzung der innovativen Geschäftsmodelle zusätzliches Personal benötigt wird bzw. externe Kompetenz eingekauft werden muss.

Von den 50 Unternehmen haben 33 übrigens bereits fünf oder mehr Angestellte. Und fast jedes zehnte Start-up hat schon mehr als 20 Stellen geschaffen.

#6 Von AgTech bis zu Social Entrepreneurship

Selbstverständlich wollten wir auch wissen, in welchen Geschäftsfeldern die Start-ups tätig sind. Insgesamt 20 unterschiedliche Bereiche haben wir auf Basis der Umfrage erfassen können. Ein klarer Trend für bestimmte Geschäftsfelder war daher nicht erkennbar.

Am häufigsten vertreten waren Start-ups aus den Bereichen Software, Health- & Life Science sowie Medizintechnik, mit jeweils 10, 7 und 5 Unternehmen. Wir halten deshalb fest: egal ob Agtech, Food, IoT, Medtech, Nanotech oder Social Entrepreneurship – wichtig für den Erfolg ist die Qualität und nicht nicht die Branche, sondern Faktoren wie ein erfolgreiches Geschäftsmodell.

#7 Klarer Fall: B2B-Geschäft

Eindeutig war hingegen die Ausrichtung des Geschäftsmodells. Fast neun von zehn der Top 50 Start-ups fokussieren sich auf Geschäftskunden, sprich sind im B2B-Bereich tätig. 14% der Top 50 Start-ups richten sich schwerpunktmäßig direkt an den Endkunden.

Geschäftsmodell der Top 50 Start-ups: B2B oder B2C?

#8 Herausforderung: qualifiziertes Personal finden

Neben den Eigenschaften der Start-ups wollten wir auch in Erfahrung bringen, welche Hürden die Gründerteams meistern mussten bzw. welche Herausforderungen noch bestehen.

Ein Hauptproblem scheint es den Angaben zufolge insbesondere bei der Rekrutierung von qualifiziertem Personal zu geben. Der Arbeitsmarkt präsentiert sich in Deutschland seit mehreren Jahren sehr robust. Dies spürt auch ein gutes Drittel der Start-ups, die vor der Herausforderung stehen, qualifiziertes Personal zu finden.

Vergleichsweise häufig wurden auch Probleme bei der Finanzierung genannt. Jedes fünfte Start-up hat beispielsweise schon Erfahrungen mit einem Liquiditätsengpass gemacht, was in der frühen Unternehmensphase natürlich ein großes Risiko darstellt. Aber auch die Bürokratie macht zu schaffen. Über 20% der Unternehmen sehen in der Regulierung und in dem administrativen Aufwand eine echte Herausforderung.

Nicht wenigen Start-ups bereitet außerdem die Skalierung des bestehenden Geschäftsmodells Kopfschmerzen – man möchte einfach (noch) schneller wachsen.

#9 Von Deutschland in die Welt

Wachstum lässt sich natürlich auch im Ausland erzielen. Erstaunlich viele der Top 50 Start-ups haben den Schritt ins Ausland gewagt: knapp 60% haben bereits in weitere Länder expandiert. 18 der Unternehmen davon sind sogar in drei oder mehr Ländern aktiv.

Die meisten Start-ups haben dabei insbesondere den europäischen Raum sowie die DACH-Region im Visier – Österreich und die Schweiz wurden jeweils sechs Mal als wichtigste Märkte genannt. Erstaunt hat uns auch die Anzahl der Start-ups, die den Sprung über den großen Teich genommen haben: 13 der Top 50 Start-ups sind in den USA vertreten.

Von den Unternehmen, die bisher noch nicht außerhalb Deutschlands aktiv sind, plant 2018 die Hälfte den Schritt ins Ausland.

#10 Vorwiegend eigenes Geld

Angesichts der vielen innovativen Geschäftsmodelle mag man meinen, dass viele der Start-ups Kapital in großem Umfang von Venture Capital-Unternehmen erhalten haben. Weit gefehlt. Nur etwa ein Drittel wurde bisher u.a. auch von institutionellen Investoren finanziert – eine vergleichsweise geringe Quote. Weit wichtiger war bis dato die Finanzierung durch eigenes Geld. Ein Fünftel der Startups hat komplett auf fremdes Geld verzichtet und Bootstrapping betrieben – sich also bisher ausschließlich aus eigenen Mitteln finanziert. Nur acht Start-ups haben Förderdarlehen genutzt.

Wichtig waren hingegen Zuschüsse, von denen zwei von drei Start-ups profitiert haben. So wurde insbesondere das Förderprogramm EXIST rege genutzt. Ziemlich genau die Hälfte aller Top 50 Start-ups hat eine Förderung durch EXIST in Form eines Gründerstipendiums oder eines Forschungstransfers in Anspruch genommen.

Kapitalaufnahme für 2018 geplant

#11 Ausblick 2018: Kapital aufnehmen

Zum Schluss wollten wir wissen, ob für 2018 eine Finanzierungsrunde geplant ist. Drei Viertel der Unternehmen haben diese Frage bejaht. Fast die Hälfte davon möchte 2018 zwischen 500.000 Euro und 1 Million Euro aufnehmen. Zwölf Start-ups benötigen zwischen einer und zehn Millionen Euro, sechs der Top 50 Start-ups haben angegeben, dass sie sogar mehr als zehn Millionen Euro aufnehmen möchten.

Errechnet man darauf basierend den gesamten Kapitalbedarf für 2018, liegt dieser deutlich über 100 Millionen Euro. Interessant dabei ist auch, dass zumindest sechs Unternehmen zur Finanzierung ein Initial Coin Offering (ICO) in Betracht ziehen. Ein spannendes Jahr liegt somit vor unseren Top 50 Start-ups.

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