Lernen, glücklicher zu werden

Deep Breath hilft bei der Suche nach innerer Zufriedenheit

Deep Breath ist im Technologiepark ein eher ungewöhnliches Start-up: Mit Meditation und Methoden aus der Kunsttherapie wollen Ben und Maxi Schölzel bei der Suche nach innerer Zufriedenheit unterstützen. 

Deep Breath
Maxi und Ben Schölzel helfen dem Glück auf die Sprünge

Anfang April 2022 wurde das Geschwisterpaar mit seiner Idee Teil der Gründungswerkstatt Adlershof (GWA): Meditationen und Kunsttherapie als Angebot für Menschen, die auf der Suche nach Problemlösungen oder neuen Wegen sind. Dazu bietet es on- und offline Gruppensitzungen oder Einzelcoachings an. Sein Ziel: Das psychologische und emotionale Wachstum seiner Kundschaft fördern, damit diese nachhaltig glücklicher wird. Und das, sagen die beiden, ist lernbar.

Maxi Schölzel ist in Bayern aufgewachsen und hat über zehn Jahre als Kunsttherapeutin gearbeitet. Das war schon als Kind ihr Wunschberuf. „Viele Leute können mit dem Begriff Kunsttherapie erst einmal nicht so viel anfangen“, sagt Maxi. „Wenn ich dann ein bisschen erkläre, sind sie oft erstaunt. Kunsttherapie ist eine Form der Psychotherapie. Wir arbeiten mit Papier oder allen möglichen Stoffen. Manchmal entstehen auch Skulpturen.“ Was jeder Mensch dabei kreiert, ist individuell. Und das Wie lässt sich gut auf das Leben übertragen, zum Beispiel ob die Person dabei eher ängstlich oder kontrolliert vorgeht. 

Schon im Schaffensprozess baut Maxi Schölzel Meditationen ein und verknüpft die künstlerische Arbeit mit einer Erkenntnis oder einer Reise zu sich selbst. Dafür öffnet sie ein 90-minütiges „Open Art Studio“ zu bestimmten Themen, wie Stille und Bewegung. 

Deep Breath

Ihr Bruder Ben Schölzel ist Meditationslehrer. Aber das war nicht immer so. Er wollte ursprünglich Unternehmensberater werden, studierte in England, Hongkong, Peking und Taiwan. „Mein Ziel war, in einer führenden Unternehmensberatung anzufangen. Als ich es endlich geschafft hatte, war ich so unglücklich wie nie zuvor.“ Er ging auf die Suche nach der Frage: Wie kann ich nachhaltig zufrieden sein?

Heute meditiert Ben täglich zwei Stunden und zog sich zu Jahresbeginn als Laienmönch drei Monate in einen Tempel zurück, um Kraft zu schöpfen. Daraus erwuchs die Idee der Geschwister, Deep Breath zu starten – jetzt unterstützt durch ein Stipendium der Gründungswerkstatt Adlershof (GWA). Eine ungewöhnliche Mischung: Wissenschaft, Technologie und Meditation? „Ja, aber hier,“ erklärt Maxi Schölzel, „treffen wir auf die reale Welt, mit der wir uns auseinandersetzen und bewegen uns nicht in einer Bubble von Yoga und Spiritualität.“ Sie mögen den Gestaltungsfreiraum, die familiäre Atmosphäre und die Unterstützung: „Uns werden Türen, Tore und Fenster geöffnet“, freut sich Ben Schölzel. Den Arbeitsplatz im Coworking-Space nutzen die beiden häufig und wollen auch auf die zwei Meetingräume zurückgreifen, wenn später die ersten Live-Workshops beginnen.

Aktuell bietet Deep Breath regelmäßige Online-Meditationen zu verschiedenen Themen an und arbeitet Angebote für Unternehmen aus. Teambuilding, Kommunikation und Unternehmenskultur – insbesondere auch in hybriden Arbeitsmodellen – und konstruktive Arbeit mit Feedback sind ein großer Bereich, in dem Unternehmen und Angestellte von Meditationen und emotionaler Arbeit profitieren können. Ihre Kunden kommen aus ganz Europa, den USA und aus Berlin. Ihr System: Pay-what-you-can. Ihr Ziel: in einem Jahr, nach dem Ende des GWA-Stipendiums von dieser Idee leben zu können. Und: die Menschen um sie herum ein kleines Stück glücklicher und zufriedener zu machen.